Starke Schneefälle haben am Montag 11. Dezember 2017 auf der Alpensüdseite für prekäre Verhältnisse im Bahnverkehr gesorgt.
Betroffen war nicht nur der Regional-Verkehr, welcher praktisch gänzlich zum Erliegen kam, sondern betroffen war auch der Personen- und Güterverkehr durch den Basistunnel.
Verstärkt wurden die Probleme im Bahnhof Bellinzona durch eine defekte Fahrleitung.
Der Regional-Verkehr über die Bergstrecke kam gänzlich zum Erliegen.
Soweit das Ergebnis.
Was die SBB wohlweisslich nicht kommunizierten, sind die Hintergründe und das Drumherum.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Newsmeldung vom Dezember 2016.
Das Schnee-Chaos hätte meines Erachtens nicht sein müssen, respektive nicht in diesem Ausmass.
Natürlich können die SBB nichts für die grossen Schneemengen.
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Es stellen sich aber folgende Fragen:
- Weshalb waren die SBB nicht auf die grossen Schneemengen gefasst?
Schwere Schneefälle waren für die Südseite des Gotthards meteorologisch frühzeitig angekündigt. - Was ist der Grund dafür, dass keine der grossen Schneeschleudern auf der Südseite stationiert ist?
Die Schneeschleudern wurden ursprünglich aus diesem Grunde pärchenweise angeschafft. Allerspätestens bei der Ankündigung der grossen Schneefälle, hätte doch eine der Schleudern nach dem Süden verbracht werden müssen. - Weshalb waren die SBB nicht einmal im Stande, die Zufahrt zum Gotthard-Basistunnel offen zu halten?
Eine Schneeschleuder hätte da sicher geholfen.
Aber dafür hätte man sie bereits früher in weiser Voraussicht mit ETCS L2 versehen müssen. Ob da je einer bei den SBB daran gedacht hat? - Aus welchem Grunde wurde auch auf der Nordseite der Regionalverkehr zwischen Erstfeld und Göschenen (Airolo) eingestellt?
Die Schneemengen auf der Nordseite bewegten sich im üblichen Rahmen, so dass ein Betrieb zumindest bis Airolo problemlos hätte angeboten werden können.
Einfach das Urner Reusstal und den Zugang nach Andermatt abzuhängen, weil im Tessin viel Schnee fiel, kann ja wohl nicht die Lösung sein.
Einmal mehr haben die SBB bewiesen, dass sie nicht mehr fähig sind, einen anständigen Betrieb zu planen und sich auf kritische Situationen angemssen vorzubereiten.
Gespannt warte ich auf die Reaktion der Urner Volkswirtschaftsdirektion, was die Betriebseinstellung im Urner Reusstal angeht.
Ich befürchte, siw wird sich einmal mehr auf die Seite der SBB schlagen und die Urner damit trösten, dass die Busse der Auto AG Uri ja den Betrieb aufrecht erhalten hätten.