Die bereits früher gemeldete Reduktion der Infrastruktur (verschraubte und stillgelegte Weichen) auf der Gotthard Bergstrecke beginnt zu greifen.
Allerdings scheint bei den SBB die Linke einmal mehr nicht zu wissen, was die Rechte tut, beziehungsweise die "Bediener" in Pollegigo "verstehen" die Bergstrecke nicht mehr.
So stellte man sich am Freitag, 24.11.2017 selbst ein Bein und manövrierte sich in eine für die Passagiere des Regio-Express Erstfeld - Bellinzona unmögliche Situation.
Der Regio-Express war von Bellinzona kommend in Erstfeld eingetroffen und nahm dort seine Passagiere auf.
Zur selben Zeit war ein Dienst-Extrazug von Göschenen nach Erstfeld unterwegs.
In der Station Amsteg-Silenen musste dieser wegen des geschlossenen Ausfahrtsignals anhalten.
Inzwischen war nämlich der TILO-FLIRT nach Bellinzona pünktlich in Erstfeld abgefahren.
Dumm nur, dass das Streckengleis zwischen Erstfeld und Amsteg in Richtung Süd gesperrt war und der Regio-Express nun vor dem Einfahrsignal Amsteg ebenfalls zum Stehen kam, denn der Dienst-Extrazug stand
ja nun in der Station Amsteg-Silenen.
Da der nordseitige Weichenkopf in Amsteg inzwischen stillgelegt ist, war ein Kreuzen über ein anderes Stationsgeleise nicht möglich.
Einzige Lösung der Patt-Konfrontation: einer der beiden Züge musste bis zur nächsten Kreuzungsmöglichkeit zurückfahren.
Glücklicherweise hatte der Dienst-Extrazug an beiden Enden ein Xem 181 Triebfahrzeug.
So musste dieser nach Gurtnellen zurückfahren (Auch der Spurwechsel Zgraggen bei Intschi scheint nicht mehr zur Verfügung zu stehen).
Nach Angaben der SBB, soll nun soll die Stellwerkanlage mit einer sogenannten Überfüllsicherung nachgerüstet werden.
Kommentar:
Billiger käme wohl eine Instruktion anlässlich einer Dienstfahrt der in Frage kommenden Fahrdienstleiter, zur Erlangung der nötigen Streckenkenntis, verbunden mit der Verpflichtung, sein Wissen laufend auf den neuesten Stand zu halten.
Regio-Express auf Bergfahrt bei der ehemaligen Haltestelle Intschi.
Das "Aufnahmegebäude" war übrigens während vielen Jahren das einzige, nicht den SBB gehörende Bahnhofsgebäude.