Wie in der Sonntags- und Montags-Presse vom 25./26. Februar 2017 zu lesen war, prüft derzeit die Andermatt Swiss Alps AG (ASA) des Ägypters Samih Sawiris – der in Andermatt Millionen in ein Tourismusresort und auch in die Erweiterung der Skiarena Andermatt-Sedrun investiert – auf die Wintersaison 2017/18 hin, die Einführung eines eigenen Skibus-Netzes mit regelmässigen Fahrten von Basel, Zürich, Zug, Luzern und Lugano nach Andermatt.
BBegründet wird dieses Projekt mit dem unbefriedigenden Angebot der SBB auf der Gotthard Bergstrecke.
Seit dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2016 gibt es kaum mehr direkte SBB-Verbindungen von Zürich, Basel und Luzern über die Gotthard-Bergstrecke nach Göschenen oder in die Leventina.
Dies bekommt vor allem auch die Tourismusdestination Andermatt zu spüren.
Sie ist seit dem 11. Dezember mit dem ÖV deutlich schlechter zu erreichen als vor dem Fahrplanwechsel.
Wer vom Mittelland aus mit den SBB in die Skiarena Andermatt-Sedrun reisen will, muss neben dem Bahnwechsel in Göschenen, oftmals in Arth-Goldau, ganz sicher aber auch in Erstfeld umsteigen.
Franz-Xaver Simmen, der CEO der Andermatt Swiss Alps AG, bringt es denn auch auf den Punkt: «Mehr als einmal umsteigen ist Skifahrern nicht zuzumuten.», und «Die jetzige Situation ist für uns unbefriedigend.».
BBei der ASA glaubt man scheinbar nicht daran, dass die SBB gewillt sein werden, eine Verbesserung ihres,
doch ach so tollen, Angebots in Erwägung zu ziehen.
Deshalb sollen während der Skisaison im Winter 2017/18 an den Wochenenden mindestens einmal täglich Sawiris-Busse in jede Richtung fahren.
Dabei sollen bei grosser Nachfrage mehrere Busse gleichzeitig oder zeitlich gestaffelt fahren.
Während den Schulferien in den Nordwestschweizer-Kantonen und im Tessin soll diese Angebot auch auf die Wochentage ausgedehnt werden.
Die ASA-Leute überlegen sich sogar, Bustransfer und Ski-Tageskarte zu einem kostensparenden Kombipreis anzubieten.
Kommentar:
Es fragt sich, wie lange der Urner Volkswirtschaftsdirektor noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit festhalten will, dass
"mit der Zukunft der Gotthard-Panoramastrecke alles auf
bestem Wege" sei.
Zumindest sehen das scheinbar inzwischen auch die Vertreter der Andermatt Swiss Alps AG und die Andermattner Touristiker anders.
Das Trauerspiel rund um die Gotthard-Bergstrecke
aber nimmt weiter seinen Lauf.
Auch die SBB arbeiten fleissig am schlechten Ruf der "Gotthard-Panoramastrecke", denn inzwischen können sie mit tiefen Passagierzahlen
nachweisen, dass sich der Betrieb dort nicht rentiert.
Dass man die Bergstrecke beinahe jede Woche einmal als Überlauf für Blockierungen im Gotthard-Basistunnels benützen muss, verschweigen die SBB gefliessentlich.
Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass die Volkswirtschaftsdirektionen Uri und Tessin noch rechtzeitig merken, dass sie beim Verlust des Labels als Fernverkehrsstrecke zur Kasse gebeten werden.
Momentan bleibt allen aber immer noch die Hoffnung auf die Südost-Bahn SOB, mit ihrem guten Konzept für den Gotthard-Verkehr.
Drücken wir die Daumen!