Neue Hiobsbotschaften von SBB-Historic

So langsam zeigen sich die ersten Anzeichen der jahrelangen "getreulichen" Verwaltung durch die Verantwortlichen bei SBB-Historic.
Die Gelder, welche zugegebenermassen nur spärlich vorhanden sind, wurden in den letzten Jahren in Projekte und Dinge investiert, bei denen mancher Schweizer Bahnfreund nur erstaunt den Kopf schütteln konnte.
Hinzu kamen Unternehmungen, welche zwangsläufig unvorhergesehene Kosten verursachen, die nun zusätzlich finanziert werden müssen.
So wird die Aufarbeitung des bei der Spassfahrt nach Schweden beschädigten Krokodils Be 6/8 II 14305 über eine halbe Million Franken kosten.
Geld, das man bei SBB-Historic eigentlich nicht hat. Aber, vielleicht übernehmen ja die Profiteure der damaligen Fahrt diese Kosten?

Eine anderer finanzielle Baustelle ist der RA(B)e TEE.
Nachdem man viel Geld investiert hat, um den Zug wieder "auslandtauglich" zu machen, muss dieser nun, laut den Verantwortlichen, unbedingt tauglich für ETCS-Level2 gemacht werden.
Das macht selbstverständlich Sinn, denn der TEE ist beinahe wöchentlich auf Extrafahrten im In- und Ausland unterwegs.
Schliesslich kann sich ja jederman die paar Franken für das Chartern des Zuges spielend leisten, so dass ein sehr häufiger Einsatz garantiert ist.
Aus diesem Grunde macht auch der teure Einbau von 2 Einheiten für das Befahren der ETCS-Strecken durchaus Sinn. Wer will denn schon auf Nebenstrecken zwischen Olten und Bern fahren, wenn man die geplante Bummelfahrt ja über die NBS beschleunigen kann. Und die braucht halt ETCS.
Auch die Zufahrt zum Gotthard muss gewährleistet sein. Schliesslich wird es ja jede Menge Extrafahrten an den Gotthard geben.

Aus diesen Gründen würde es auch keinen Sinn machen, statt den TEE mit zwei Einheiten auszurüsten, diese beipsielsweise fürs gleiche Geld in zwei Ae 6/6 einzubauen und diese in Erstfeld und Biasca zu stationieren, damit man die Zufahrten von historischen Zügen über die ETCS-Abschnitte an die Gotthard-Bergstrecke mit diesen selber sicherstellen kann.
Aber was mache ich mir Gedanken. Man will das Ganze ja über Sponsoren finanzieren, welche sich solche Überlegung zum Einsatz ihres Geldes sicher auch gemacht haben oder machen werden.

Da nun scheinbar das Geld knapp wird, wählt man in Windisch jene Lösung, welche auch noch weitere ärgerliche Probleme mit einem Schlag mindert.
Man beabsichtigt, fahrbare historische Fahrzeuge still zu legen.
Nach Idee der Geschäftsleitung sollen dies sein:

Vorgesehene Fahrzeuge zum Stilllegen
Fahrzeug Nummer Standort Team
Ae 3/5 10217 Olten 10439
Be 4/7 12504 Olten 10439
Bm 4/4 18451 Olten 10439
Ae 3/6 10264 St. Maurice Lausanne
Re 4/4 10044 Rapperswil Ostschweiz
RBe 540 069 Olten Historic
De 4/4 1679 Buchs Historic
Ae 4/7 10905 Buchs Historic
Ae 6/6 11402 Erstfeld Erstfeld
Ae 3/6 10700 Olten 10439
An die Adresse Windisch: Diese Daten stammen nicht aus dem Team Erstfeld!

Jedem Freund der Schweizerichen Eisenbahnen wird es bei solchen Ansinnen weh ums Herz und er fragt sich: Wie war das jetzt mit: "Rettet die Bahnen unserer Ahnen"?

Was die oben angetönten weiteren ärgerlichen Probleme angeht, so erreicht man in Windisch – neben der beabsichtigten Geldeinsparung durch die Stillegung fahrbarer Fahrzeuge –, dass man sich auf das erwünschte Kerngeschäft der Bürostuhlpflege, Entschuldigung!, es sollte natürlich heissen Archivpflege beschränken kann.
Im Archiv abgelegte Gegenstände, Dokumente und Bilder machen keine Arbeit.
Und falls doch noch irgend so ein Eisenbahnbuch-Schreiber, Journalist oder gar ein Bahnfan etwas haben will, knallt man ihm als Erstes eine saftige Grundgebühr für die zu leistende Arbeit vor den Latz, in der Hoffnung, dass damit alle Arbeits-Ansinnen im Keime erstickt werden.

Ich wünsche ein fröhliches Eisenbahn-2017.