Zur Ursache des Unglücks mit Todesfolge vom 18. März 2015 an der Rigilehne wurde hier bereits berichtet. Die Unfallursache wird von der zuständigen Untersuchungsstelle SUST abgeklärt.
Wie bereits berichtet, war die Nacht-Schicht beendet und die beiden Arbeitszüge sollten sich dann ab dem dortigen Blocksignal als Zugfahrten auf den Weg zurück nach Goldau machen.
Wie immer zogen die beiden Züge als Rangierfahrt vor in Richtung Goldau. Das Blocksignal
nach Goldau stand an diesem Tag noch auf Rot, weshalb der erste Zug anhielt.
In der Folge fuhr der zweite Zug auf den Schotterzug auf und es kam zur Kollision.
Eine Unachtsamkeit des tödlich verunfallten Deutschen, welcher die Funktion eines Rangierleiters auf dem zweiten Zug inne hatte, scheint als Unfallauslöser naheliegend.
War es Gewohnheit, dass man wie jeden Morgen zurückfährt?
War der Zugschluss des Schotterzuges nicht erkennbar oder nicht vorhanden?
Oder waren gar noch andere Gründe massgebend?
Inzwischen habe ich zusätzliche Hintergründe erfahren:
Die erste Information bezieht sich auf die Arbeitszeiten. Sie sagt aus, dass in der Vergangenheit auf den Baustellen rund um Goldau die Wochen-Arbeitszeiten regelmässig überschritten wurden.
(Inzwischen wurde dies unterbunden.)
Ursächlich hierfür dürften sein: der von den SBB ausgehende, verständliche Zeitdruck auf die Firmen, und das nicht so üppige Potential an Arbeitskräften (mehr Rotten).
Im Zusammenhang mit dem Unfall stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, ob der beteiligte Mitarbeiter übermüdet und deshalb unaufmerksam war.
Ein weiterer Aspekt ergibt sich aus Informationen rund um den Arbeiter selbst.
Laut meinen Informanten sollte dies der letzte Arbeitstag seiner Wochenschicht sein. Er wollte anschliessend nach Hause (Deutschland) fahren. Scheinbar freute er sich sehr darauf und sprach mit seinen Arbeitskollegen während des Tages darüber.
Daraus ergeben sich weitere Fragen:
War der Arbeiter nach seiner (zu langen) Wochenschicht übermüdet?
Oder war er kurz vor dem absehbaren Arbeitsschluss in Gedanken schon zu
Hause?
Ob der Unfall eine Kombination aus mehreren dieser möglichen Ursachen war, und wie weit die oben angeführten Gründe mitbeteiligt waren, wird der Untersuchungsbericht zeigen.