Neues zur Zukunft der Gotthard-Bergstrecke

Im Dezember 2013 durfte ich an der Jahresend-Versammlung der SVP Uri als Gast ein Referat zum Thema "Zukunft der Gotthardbahn in Uri" halten.
Aus den damals von mir aufgeworfenen Fragen haben die SVP-Landräte (Kantonsräte) Vinzenz Arnold und Walter Gisler Interpellationen an die Regierung formuliert mit dem Ziel, die Urner-Regierungsräte dazu zu bringen, endlich öffentlich Farbe zum Thema zu bekennen.

Inzwischen hat der Regierungsrat seine Antworten auf die beiden Interpellationen veröffentlicht.
Sie werden in der September-Session des Landrates besprochen werden.

Walter Gislers Interpellation befasste sich mit der zukünftigen touristischen Nutzung der Gotthard Bergstrecke.
In seiner Darlegung der Ausgangslage hält Gisler fest, dass ..."nach der Eröffnung des Gotlhardbasistunnels die Gotthard-Bergstrecke deutlich entlastet wird und sich dadurch Möglichkeiten für eine touristische Nutzung der Bergstrecke ergeben.
Er weist darauf hin, dass das SBB-Historic Team Erstfeld diese Chancen schon früh erkannt hätte und aktiv Fahrten mit historischen Lokomotiven auf der Gotthard-Bergstrecke und Führungen durch das Lok-Depot Erstfeld anbiete.
In enger Zusammenarbeit mit der Bahn-Plattform Erstfeld würden deren Informations-Veranstaltungen unterstützt, welche nicht nur Besucher aus der Schweiz, sondern aus ganz Europa ins Urner Reusstal brächten.

Er stellt dann an den Regierungsrat folgende Fragen:

Die Interpellation von Vinzenz Arnold befasste sich mit der Frage "Gotthard-Bergstrecke - wie weiter?".
Arnold geht in seiner Darlegung auf die geografische und geschichtliche Rolle des Gotthards als Verkehrsträger ein. Er legt dann die Absichten der SBB dar, die Gotthard-Bergstrecke künftig als S-Bahn zu betreiben. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch das qualitativ höherwertige Projekt der SOB. (Siehe früher Newsmeldungen)

Er stellte nach seiner Darlegung der Ausgangslage an den Regierungsrat folgende Fragen:

Kommentar:
Im Verlaufe des letzten halben Jahres haben sich viele Fragen auf anderem Wege geklärt.
Dies gilt insbesondere auch für die Frage des IR-Betriebes auf der Bergstrecke.
Das BAV hat klar festgehalten, dass die SBB die IR-Konzession bis zu deren Ablauf 2017 zu erfüllen haben, und dass damit das Projekt der SOB während dieser Zeit nicht zum Zuge kommen kann.
Dann wird es wohl zu einer Ausschreibung kommen, an der sich auch die SOB wieder beteiligen kann.
Die Grundsatzfrage wird dann sein: Wird die Berg-Strecke vom BAV zu einer Regionallinie (ohne IR) deklassiert oder nicht.
Von diesem Entscheid hängt die Frage ab, wer zukünftig den Personenverkehr auf der Bergstrecke zu finanzieren hat, der Bund (IR) oder die Kantone Uri und Tessin (Regionalverkehr).

Die Beantwortung der Fragen durch die Urner-Regierung in den beiden Interpellationen will ich nur insoweit bewerten, dass die Urner-Regierung einmal mehr die Entscheide an Andere delegiert. Entscheiden sollen das BAV, die SBB, SBB-Historic und die Uri Tourismus AG.

Das ist ja schön und gut. Aber aus meiner Sicht müssten in einer solchen Situation durch den Regierunsrat zumindest die erwarteten Ziele und Absichten formuliert werden, damit die Entwicklung in die von der Regierung gewünschte Richtung geleitet wird.