Spatenstich für das neue Erhaltungs- und Interventionszentrum (EIZ)
im Depot Erstfeld
Am 14. November 2013 erfolgte in Erstfeld der Spatenstich für das Erhaltungs- und Interventionszentrum (EIZ).
Im Beisein vom Leiter SBB Infrastruktur Philippe Gauderon, dem Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind, sowie Gemeindepräsident Werner Zgraggen wurde mit einem Spatenstich der Baustart des neuen Gebäudes lanciert.
Die Bevölkerung von Erstfeld war am Anlass sehr spärlich vertreten, die (letzten) Eisenbahner praktisch gar nicht. Der Grund hierfür lag ganz einfach darin, dass zwar war die Bevölkerung von Erstfeld per Haushalt-Flugblatt eingeladen worden war, aber die SBB auf eine gesonderte Einladung ihrer Mitarbeiter verzichtet hatten.
Die beiden EIZ in Erstfeld im Norden und in Biasca im Süden sind eine Voraussetzung für die erfolgreiche Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels Ende 2016.
Im Ereignisfall rücken Lösch- und Rettungszüge von den beiden EIZ in den Tunnel aus. Zudem werden von hier aus die regelmässigen Unterhaltsarbeiten im Gotthard-Basistunnel gesteuert und durchgeführt.
Die zweistöckigen Unterhaltsgebäude werden Büroarbeitsplätze, Schulungs- und Aufent-haltsräume sowie eine grosse Werkstatthalle umfassen.
Für den Betrieb wird die SBB in Erstfeld sechzig neue Arbeitsplätze anbieten. Davon fünfzig für die Erhaltung und zehn für die Intervention.
Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre.
Mit der Eröffnung des Basistunnels wird 2016 auch das EIZ in Betrieb genommen.
Die Projektkosten belaufen sich bei Biasca auf 68 Mio. und bei Erstfeld auf 53 Mio. Franken. Die Finanzierung erfolgt aus dem 2009 mit dem Bund vereinbarten NEAT-Verpflichtungskredit.
In Erstfeld wird das EIZ im Areal des Lokomotivdepots erstellt. Für die Umnutzung muss das Depotareal umgebaut werden. Dabei müssen auch einige
bestehende Gebäude, abgerissen und entfernt werden.
Zwar werden keine unter Denkmalschutz stehende Gebäude
abgerissen, trotzdem geht, vor allem im Bereich der Werkstätte, historische Substanz verloren.
Auch die bisherigen Gleisanlagen im Depot und im angrenzenden Bahnhofsbereich werden umgebaut.
Das Historic-Team Erstfeld wird weiterhin seine Standplätze in den Depotremisen behalten. Verloren gehen ihm allerdings die Geleise auf der Bahnhofseite (Wasserkran) und die südliche Ausfahrt bei der Dampfremise. Damit gehen auch die direkten Verbindungen zur Drehscheibe im Süden des Bahnhofs verloren.
Ebenfalls verloren gehen die Geleise auf der Westseite.
Damit wird leider auch die Schiebebühne von allen Anfahrgleisen
abgetrennt. Eine direkte Fahrt von und zur Schiebebühne wird zukünftig
nicht mehr möglich sein.
Wie weit sich der Verlust der Werkstätte mit ihren Untersuchungsgruben und der Achs-Absenkanlage auswirken wird, muss die Zukunft zeigen.
Auf der Südseite in Biasca werden die historischen Gebäude des Depots durch den Umbau nicht tangiert.