SBB baut neues "Stellwerk" in Altdorf

Die SBB haben im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels Ende 2016 ein weiteres Schlüsselprojekt in Angriff genommen. Vertreter des Kantons Uri, der Gemeinde Altdorf und der SBB begingen heute symbolisch den Spatenstich für das neue elektronische Stellwerk in Altdorf.

Damit die Reisezüge im Gotthard-Basistunnel die nötige Geschwindigkeit erreichen, wird vor der Tunneleinfahrt die Beschleunigungsstrecke Flüelen–Altdorf–Rynächt benötigt. Dieser Abschnitt wird durchgehend mit der modernen Führerstandsignalisierung ETCS Level 2 ausgerüstet, so dass die Züge nicht nur schnell, sondern auch sicher und in geringeren Abständen zueinander in den Tunnel einfahren können.

Themenbild Das bereits bestehende Stellwerksgebäude wird verlängert und umgebaut.

Voraussetzung dafür ist unter Anderem die Vergrösserung des bestehenden Gebäudes und der Ersatz des elektronischen Stellwerks in Altdorf.

Gemeindepräsidentin Christine Widmer Baumann erklärte in ihrer kurzen Ansprache: «Neben der Belastung für Uri werden die in Aussicht gestellten, und inzwischen vom BAV bewilligten Halte der Tunnelzüge aus Richtung Süden einen Nutzen für Altdorf bringen».
Sie wies weiter darauf hin, dass bereits heute in Flüelen und Altdorf täglich rund 800 Pendler auf die SBB umsteigen würden.
Mit der geplanten Verlängerung der Perrons in Altdorf auf 400 Meter, würden sich diese Zahlen weiter erhöhen.

Peter Jedelhauser, Leiter Projekte Nord-Süd Achse Gotthard der SBB, sagte: «Für die SBB ist die Erweiterung des Stellwerks ein wichtiger Baustein im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels. Er hilft uns bei der Abstimmung der Zulaufkapazitäten, insbesondere im Bereich des Güterverkehrs, rechnen wir doch stündlich mit sechs Güterzügen in jede Richtung.»
Er wies weiter darauf hin, dass die momentan im Bahnhof Altdorf installierten Lichtsignale nach der Inbetriebnahme verschwinden würden, da ab Flüelen dann nur noch mit dem ETCS Level 2, also nur noch mit der Führerstands-Signalisierung gefahren werde.

Erste Testfahrten auf der Strecke werden im August 2014 stattfinden, die Inbetriebnahme ist im August 2015 geplant.

Die Investitionskosten für das neue Stellwerk und die neuen Signale belaufen sich auf rund 42 Millionen Franken.
Finanziert wird das Projekt grösstenteils vom Fonds für die Finanzierung der Eisenbahngrossprojekte in der Schweiz (FinöV).

Themenbild Symbolischer Spatenstich durch
den Urner Kant. Ing Flury;  den Sekretär der Volkswirtschaftsdirektion Milo Kälin; den Vertreter des BAV Herr Girardi, Gemeindepräsidentin Widmer und  als Vertreter der SBB Herr Jedelhauser