Hurra! Der Gotthard kann mit 4 Metern Eckhöhe befahren werden!

Zum Nachtrag

Heute, 24. Oktober 2012 fanden auf der Gotthard-Bergstrecke Versuchsfahrten statt.
Ziel dieser Fahrten war das Aufzeigen einer Lösung des Transport-Problems von Aufliegern mit 4 Metern Eckhöhe.

Sowohl die Zufahrten am Axen, wie auch die ganze Bergstrecke wurde Anfang der 1980er Jahre auf eine Eckhöhe von 3.84 m ausgebaut.
Heutige Auflieger weisen aber eine Eckhöhe von 4 Metern auf und können deshalb nicht über den Gotthard transportiert werden.

Die Firma Modalohr aus dem französischen Tanneries, eine Tochtergesellschaft der Lohr Gruppe, produziert mit dem MODALOHR Trailer Transport (MTT) einen Niederflur-Doppelwagen mit Mittelgelenk, welcher einerseits einen schnellen, sicheren und wirtschaftlichen Umschlag von Standard-Sattelaufliegern ermöglicht, andrerseits können wegen des tiefliegenden Wagenbodens Auflieger mit 4 Metern Eckhöhe im Lichtraumprofi l der vorhandenen Eisenbahnlinien (UIC GB1) transportiert werden.
Durch die Verwendung von Standard-Drehgestelle mit großen Rädern sind Heissläufer-Probleme, wie sie bei einem italienischen Konkurrenzprodukt mit kleinen Raddurchmessern auftreten, nicht zu erwarten.
Zudem fallen bei diesen Drehgestellen ähnliche Wartungskosten wie bei herkömmlichen Wagen an.

Im Rahmen der Entwicklung des Projekts der Rollenden Autobahn VIIA Transhelvetica der VIIA (Tochter von SNCF Geodis) und MODALOHR, hatte das Bundesamt für Verkehr (BAV) verlangt, dass Versuchsfahrten auf der Gotthardstrecke aufzuzeigen müssten, dass die Modalohr-Niederflur-Tragwagen Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von 4-Metern beim bestehenden Lichtraumprofil von nur 3,84-Meter befördern können.

Der heutige Testzug bestand der BR 189 988 als Zuglok, und aus zwei Modalohr-Niederflur-Tragwagen, auf welchen ein Standard-Sattelauflieger mit 4-Meter Eckhöhe transportiert wurde.

Die Komposition absolvierte problemlos zwei Fahrten von Arth-Goldau nach Airolo und zurück.
Die heutigen Fahrten beweisen, dass das System Modalohr tatsächlich in der Lage ist, Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von 4 Metern über die bestehende Gotthardstrecke zu befördern, ohne auf die Vollendung der Profilerweiterung der Zulaufstrecken warten zu müssen.

Vorbehältlich der Zustimmung des BAV per Ende 2012, kann die Rollende Autobahn VIIA Transhelvetica ihren Betrieb im 2015 aufnehmen.
Diese könnte ohne jegliche vorherige Infrastrukturanpassungen, in absehbarer Zeit, eine Verlagerung von über 100‘000 Standard-Sattelaufliegern pro Jahr bewirken.

Damit zeichnet sich auch in Hinblick auf die Problematik der Schliessung des Strassentunnels, im Bereich der Lastwagenbeförderung eine weitere praktikable Lösung ab.

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Ergänzung

Viia, Logistiktochter der SNCF Geodis, und Modalohr präzisieren dazu Folgendes: