Dampf am Gotthard
Einmal mehr haben es die Vereine "Europvapor-Sulgen" und "Verbano Express" geschafft, eine Gotthardfahrt mit Dampf zu organisieren.
Das Erfreuliche ist, die Wagen der beiden Extrazüge waren beinahe voll besetzt.
Dies gibt zur Hoffnung Anlass, dass in Zukunft weitere Fahrten
angeboten werden.
Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings. So schön die deutsche Dampflok auch ist, die Organisatoren mögen mir das verzeihen, aber die alte C 5/6 wäre mir lieber.
Zur Zeit ist das aber, auf Grund der Umstände bei den SBB, wohl kaum
denkbar.
Ich gebe allerdings die Hoffnung nicht auf, dass man
irgendwann auch bei den SBB-Verantwortlichen zur Einsicht kommt, dass
für SBB-Historic unter den aktuellen Vorgaben, ein kommerzieller Betrieb
mit historischen Zügen nicht möglich ist.
Vernünftige, sprich
bezahlbare, Fahrpreise sind nur mit einem gewissen Anteil an
Freiwilligen-Arbeit möglich.
Es ist widersinnig, wenn
SBB-Mitarbeiter bei privaten Organisationen in ihrer Freizeit gratis
mitarbeiten können, bei SBB-Historic müssen sie dies während der
Arbeitszeit und gegen Bezahlung tun. Das mag in gewerkschaftlichem Sinne
sein, verunmöglicht den Mitarbeitern aber eine freiwillige Unterstützung
des historischen Betriebes der SBB.
Auch muss, aus meiner Sicht, für
SBB-Historic schnellstmöglich eine andere Vermarktungslösung gefunden
werden.
Es kann doch nicht sein, dass die SBB-Tochter RailAway der
Anbieterin SBB-Historic einen Teil des (Ertrag-)Rahms abschöpft. (Oder
wäre kanibalisiert die bessere Wortwahl?)
Wie soll SBB-Historic unter den momentanen Bedingungen jemals auf einen grünen Zweig, sprich zu einer einigermassen vernünftigen Selbstfinanzierung kommen?
Nur wenn diese Problematiken einer vernünftigen Lösung zugeführt werden , können wir am Gotthard Historic-Extrazüge "fürs Volk" erleben.
Dort wurden die Züge vereinigt, und die von Biasca angereiste die Ae 6/6 Graubünden kam zusammen mit der Be 4/4 an den Zugschluss. Mit der 50er als Zuglok ging es am Nachmittag zurück über den Gotthard.
Die Dampflok aber wurde gedreht und fasste Wasser.
Dort wurde kräftig eingeheizt ... |
... und dann ging es, mit der Graubünden als Schiebelok, zurück in den sonnigeren Süden. |