Gotthardstrecke wegen Felssturz gesperrt

Ein Steinschlag hat am Mittwochnachmittag, 7. März 2012, die Gotthardbahnlinie im Kanton Uri bei Kilometer 53,2 auf längere Zeit blockiert.
Die Abbruchstelle befindet sich nördlich der Station Gurtnellen, bei der Ächeribach-Galerie.
Der Lokomotivführer eines durchfahrenden Güterzuges wurde auf den Felssturz aufmerksam, weil seine Maschine einen auf dem Geleise liegenden Stein überfuhr.
Auf Grund seiner Meldung, wurde die Strecke gesperrt und die Absturzstelle kontrolliert.

Diese Kontrolle ergab, dass zwar der grösste Teil des 300 bis 400 Kubikmeter Gestein umfassenden Abbruchs durch den Wald und die dortigen Auffangmauern aufgefangen wurde und oberhalb der Trasse liegen blieb. Einige kleinere und ein grosser Felsbrocken, etwa insgesamt 3 - 4 m³, erreichten allerdings die Trasse.

Laut den SBB haben die aufgebotener Geologen den Hang als instabil beurteilt. Es droht ein weiterer Felsabbruch. Deshalb wird voraussichtlich übermorgen Samstag das restliche instabile Gestein weggesprengt.
Derzeit laufen dazu die Vorbereitungsarbeiten. Anschliessend müssen die Bahngleise geräumt werden.
Da grössere Felssicherungsmassnahmen notwendig sind, dauert die Störung zwischen Flüelen und Göschenen voraussichtlich bis mindestens nächsten Montag Mittag.

Der Streckenunterbruch führt zu Zugsausfällen und Verspätungen. Reisende von und nach Italien müssen die Simplon-Route benützen, da die Fernverkehrszüge zwischen Arth-Goldau und Göschenen ausfallen.
Zwischen Flüelen und Göschenen sind Ersatzbusse im Einsatz. Es muss mit Verspätungen gerechnet werden.

Die in Uri gestrandeten Passagiere wurden im Norden nach Flüelen transportiert und von dort mit Autobussen hinauf nach Göschenen gefahren, wo dann wieder ein gestrandeter Zug wartete.
In umgekehrter Richtung geschah dasselbe.

Die Abbruchstelle nördlich von Gurtnellen. Rechts die Ächeribach-Galerie.

Der grösste Teil der Felsbrocken wurde durch den Wald und die Schutzmauern aufgehalten. (Mitte links Schutzmauer, im Bachbett Geschiebe-Rückhaltemauer)

Die Bahntrasse mit der Schutzmauer, welche ihre Funktion erfüllte und den Felssturz aufhielt.

Einige Felsstücke erreichten auch die Trasse. Bild: SBB

Geologen und SBB-Mitarbeiter sind bereits seit der Nacht ...

.. mit Felssicherungsarbeiten beschäftigt.

Dabei kommt auch ein Helikopter der Heli-Gotthard für die Material-Transporte zum Einsatz.