"Vorbildliche" Infrastruktur-Pflege an der Gotthardbahn
Die "Pflege" der Infrastruktur der SBB nimmt inzwischen in Uri teilweise groteske Formen an.
Der ehemalige Blumenschmuck bleibt unbenutzt.
Da der einzige 08/15 Blumentrog auf dem Perron des Bahnhofs Flüelen nicht mehr zweckdienlich erschien (Siehe Bild), haben sich die Gärtner von SBB-Infrastruktur scheinbar etwas Neues, äusserst originelles einfallen lassen.
In Zukunft sollen nicht mehr Blumentröge, sondern direkt die Perronkanten mit Naturblumen bepflanzt werden.
Eine erste Versuchsreihe wurde kürzlich auf dem Perron des Bahnhofs Flüelen gestartet.
Die Bilder zeigen den Blumenflor auf der südlichen Perronseite.
Besonderer Beliebtheit scheint sich bei den Gärtnern der wilde Flieder zu erfreuen.
Ob die SBB beabsichtigen,
an der Perronkante eine ganze Hecke hochzuziehen, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Nur Leute von "Rail-Clean" die Toiletten reinigen und die Papierkörbe leeren zu lassen reicht nicht aus.
Die Auswahl der Blumen zeigt sehr viel "natürliche" Fantasie, obwohl der wilde Flieder überwiegt.
Diese Aufnahmen entstanden am 12. Juli 2010.
Wäre Flüelen eine unbenutzte Station wie Silenen-Amsteg oder Wassen, dann hätte ich noch ein gewisses Verständnis für die Situation. So aber nicht.
Obwohl der Abbau bei den SBB auch in Uri nicht Halt gemacht hat, ist dieser Bahnhof für Uri immer noch der wichtigste Zustiegsbahnhof, mit der höchsten Frequenz.
Auch touristisch ist der Bahnhof Flüelen nach wie vor wichtig.
Immerhin ist er auch Ausgangs- und Endpunkt für Wanderungen auf dem Weg
der Schweiz
Besonders ins Blickfeld der ausländischen Touristen rückt der Bahnhof Flüelen als Umsteigebahnhof für den "Wilhelm Tell-Express", vom Schiff auf die Bahn.
Fürwahr eine tolle Reklame für die beste aller Eisenbahnen.
Oder spielt das beim Wilhelm Tell-Express doch keine so grosse Rolle, weil der Erstklass- und der Panorama-Wagen ja eh am anderen Ende des Perrons zum Stehen kommen und die Fahrgäste diesen "Pflanzenschmuck" gar nicht sehen?
Wie auch immer. Scheinbar Sind die SBB wieder einmal "vorausschauend" und investieren nicht Geld an Orten, die irgendwann in der Zukunft nicht mehr, oder nur marginal benutzt werden.
Entschuldigen Sie lieber Leser, aber vielmehr als ein zynischer Kommentar kommt mir bei dieser Verluderung der Infrastruktur nicht in den Sinn.
Der Wilhelm Tell-Express mach Halt am bepflanzten Perron in Flüelen.