Seegleis (Süd/Nord) am Axen kurzzeitig gesperrt.
Heute Freitag, 27. Juni 2008, musste das seeseitige Geleise zwischen Flüelen und Sisikon ab Mitternacht gesperrt werden.Ab 10 Uhr Vormittags konnte der Verkehr wieder frei zirkulieren. Betroffen waren die Züge der S2 Zug – Erstfeld und der S3 Luzern – Erstfeld, welche in Brunnen endeten.
Ein Busersatz konnte nicht angeboten werden, da die Axenstrasse über diesen Zeitraum ebenfalls gesperrt war.
Der Fern-Reiseverkehr wurde durch den Axenberg-Stutzecktunnel („falsches Geleise“) von Flüelen nach Sisikon geführt. Diese Massnahme bedingte in Sisikon ausserordentlicher Halte der IR Basel/Zürich – Arth-Goldau – Locarno/Chiasso.
Grund für die Sperrung ist ein Felspfeiler auf einer Höhe von rund 1300 müM im Gebiet Axenrüti, welcher abzustürzen droht und damit auch das Gebiet der Gumpischbach-Brücke der alten Linie von 1882 gefährdet.
Im fraglichen Gebiet konnten seit zwei Jahren deutliche Bewegungen eines Felspfeilers festgestellt werden. Für die geologische Beurteilung hat die Baudirektion Kanton Uri damals Geologen beigezogen. Mit den installierten Messstationen können seitdem die Bewegungen exakt festgestellt werden.
In letzter Zeit hat sich die Bewegung der Gesteinsmasse beschleunigt und die geologischen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass dieser Pfeiler mit einem Volumen von rund 1'500 Kubikmeter womöglich noch in diesem Jahr spontan abbrechen könnte.
Durch einen Abbruch des gesamten Pfeilers wären nicht nur die Bahnlinie der SBB, sondern auch die Axenstrasse A4, der Weg der Schweiz sowie Hochspannungsleitungen bedroht.
Ein zwischenzeitlich eingesetztes Projektteam mit Vertretern des Kantons Uri, des Bundesamtes für Strassen und der SBB kommt zum Schluss, dass eine Sprengung des Felspfeilers notwendig ist. Als erste Massnahmen ist eine Lichtsignalanlage installiert worden, welche mit einem Mess- und Warnsystem gekoppelt ist, die bei drohender Absturzgefahr die Verkehrswege unmittelbar sperrt.
Bei optimalen Bedingungen werden die Vorbereitungsarbeiten Ende Juli abgeschlossen sein. Die Sprengung ist in der letzten Juli-Woche vorgesehen.
Vorausgesetzt, die Arbeiten verlaufen nach Plan, müssen die darunter liegenden Verkehrswege lediglich am Sprengtag gesperrt werden.
Bei einem Felssturz wäre auch die Gumpischbachbrücke in Gefahr.
Dennoch ist Vorsicht geboten. Insbesondere ist es gefährlich, sich im betroffenen Gebiet in Ufernähe auf oder am See aufzuhalten. Für Eisenbahnfotografen ist bis zur erfolgten Sprengung zu empfehlen, auf das Fotografieren am Gumpischbach zu verzichten.