«Schaggi»

«Manövrieren»

An einem harten Wintertag vor vielen Jahren hatte «Schaggi» einen Güterzug von Erstfeld Richtung Süden zu führen und in Göschenen den ersten Wagen nach der Lok wie geplant wegzustellen.
Rangierarbeiter Zgraggen besorgte das Abhängen dieses Wagens und gemeinsam fuhr man in den Gotthardtunnel, wo der Rangierarbeiter dem Lokführer befahl, den Wagen in ein Stumpengeleise abzustossen, an dessen Ende eine Remise für Draisinen stand.
"Gisch em de aine", Zgraggen meinte damit, so einen rechten Stoss, dass der Wagen läuft.
"Pass aber auf, die Schienen sind voller Schneepflotsch, schliesslich musst Du vor der Remise halten.", warnte «Schaggi».
Das sei nicht der erste Wagen, den er abstossen lasse, meinte Rangierarbeiter Zgraggen pikiert und gab mit lautem Pfiff den Auftrag für die Rangierbewegung.
«Schaggi» schaltete auf, der Wagen rollte immer schneller, Zgraggen betätigte die Handbremse und es geschah - nichts! Mit unverminderter Geschwindigkeit rutschte der Wagen mit den vom Schneematsch blockierten Rädern Richtung Remise und mit einem ohrenbetäubenden Krachen durchschlug das rangierunfähige Gefährt das Remisentor und landete prompt auf einer stationierten Draisine.
Bahnhofvorstand Indergand muss gehört haben, dass sich etwas nicht mehr auf den Schienen befand und kam schnurstracks zur Remise gerannt: "Um Gotts wille was mached er ai, was mached er ai?"
Ganz konsterniert hockte Zgraggen immer noch auf dem arg demolierten Wagen, hielt krampfhaft die Handbremskurbel in der Hand und brüllte in die kalte Winterluft "He maneevere, maneevere!!"