Letzte Fahrt der Kastenlok Ec 3/3 № 5 der HWB nach Amsteg

Film-Dokument

Wir erleben im Film das Anheizen und Vorbereiten der Lok am Morgen bei der Dampfremise in Erstfeld, und das spätere Bereitstellen des Zuges im Depotareal.
Auf der Fahrt nach Amsteg gibt es mehrere Scheinanfahrten für die Fotografen und Filmer.
Schliesslich entschwindet der Zug nach Amsteg, um kurz darauf wieder zurückzukehren.
Dann wird die Nummer 5 zum letzten Mal über die Schiebebühne in die Dampfremise gebracht.

Die Ec 3/3 wurden als Motorlokomotiven oder Kastenloks bezeichnet, weil sie einmännig bedient werden konnten.
Der Kessel war vollständig in das Führerhaus integriert, und war mit einer halbautomatischen Feuerung für Einmannbedienung versehen. Nach Betätigen eines Griffs, fiel die Kohle aus dem über der Feuerbüchse angebrachten Kohlekasten auf den Rost.

Gebaut wurde die Ec 3/3 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur (SLM) für die Huttwil-Wolhusen-Bahn HWB, welche sie 1936 in Betrieb nahm.
Mit der Fusion der HWB mit der Langthal-Huttwili-Bahn (LHB) und der Ramsei-Sumiswald-Huttwil-Bahn (RSHB) im Jahre 1944 kam die Ec 3/3 zu den Vereinigten Huttwil-Bahnen VHB.

Bereits drei Jahre später wurde sie als Werklokomotive an die Firma Gebrüder Sulzer in Winterthur verkauft, wo sie bis 1970 im Einsatz war.
Nach einem Siederohrbruch anlässlich der Fahrten am Dampflokfest Degersheim, wurde sie in der EBT-Werkstätte Oberburg restauriert und wieder in den Ursprungszustand versetzt.

1982 wurde sie nach Luzern ins Schweizerische Verkehrshaus überführt und dort ausgestellt.
Dort verblieb sie, bis sie 1997 an diversen Jubiläumsanlässen "150 Jahre Schweizerbahnen" teilnahm.
Anschliessend in Huttwil stationiert, kam sie zwischen 1998 und 2004 von dort aus vereinzelt vor Extrazügen zum Einsatz.

2005 wurde sie in Erstfeld stationiert und kam in die Obhut des Historic-Teams Erstfeld.
Von hier aus führte sie Sonderzüge auf der Zubringerbahn zur Alp-Transit-Baustelle im Amsteg.
Den weitesten Ausflug von Erstfeld aus unternahm die Kastenlok Ec 3/3 im Mai 2009, als sie am Dampfloktreffen in Arth-Goldau teilnahm.

Immer mit dabei war auch ihr letzter Lokführer bei der VHB, Giulio Ragonesi.
Er war damals auch bei der Aufarbeitung seiner Lok mit viel Herzblut dabei gewesen und liess es sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen, an allen Einsätzen seiner Nummer 5 dabei zu sein.

Nachdem die Ec 3/3 № 5 am Vortag nochmals eine Abnahme durch den Kesselinspektor problemlos überstand, kam sie am 1. Oktober 2011 zum letzten Mal für eine Abschiedsfahrt nach Amsteg zum Einsatz. 
Wie immer auch mit dabei Giulio Ragonesi.

 Inzwischen hat die Ec 3/3 Erstfeld in Richtung ihrer alten Heimat wieder verlassen.

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