Wie bereits berichtet, fuhr am Donnerstag 5. März 2015 ein Extrazug mit zwei deutschen Dampfloks des Typs 01 über den Gotthard ins Tessin.
Laut Augenzeugen kam es in der Folge zu einem ungwöhnlichen Ereignis:
Obwohl der Zug für die Fahrt durch den 15 Kilometer langen Gotthardtunnel eine Elektrolokomotive mitführte, kam es im Tunnel zu einer starken Verqualmung.
Ursächlich hierfür kann sein, dass die Dampfloks entgegen der Vorschrift arbeiteten, oder dass einfach der Fahrtwind im Tunnel zur weiteren Rauchbildung beitrug.
Für die Passagiere des von Bellinzona herannahenden ICN 878 hatte dies verheerende Folgen.
Nach der Einfahrt in den Tunnel drangen die Heizgase und der Qulam über die Klimanlage ins Innere des Zuges, was zu starken Belästigungen der Passagiere führte.
In der Annahme, der Zug würde brennen, gerieten einige Passagiere
gar in Panik, wollten den Zug stoppen und ihn verlassen.
In Erinnerung an den kurz vorher passierten Dampfzug gelang es dem Zugspersonal, die Passagiere wieder zu beruhigen.
Im Bahnhof Göschenen legte der ICN dann einen Zwischenhalt ein. Alle Wagentüren wurden geöffnet und der Zug durchgelüftet.
Mit rund 20-minütiger Verspätung konnte dieser dann wieder in Richtung Norden weiterfahren.
Anmerkung:
Bereits im September 2007, anlässlich der Fahrten zum Gotthardbahn-Jubiläum kam es zu einem "Ereignis" im Umfeld einer Dampffahrt
(Auslösung der Sprinkleranlage in der Re 484 des nachfolgenden IR). Ursache war damals die Verqualmung von Tunnels auf der Bergstrecke. Auch damals war die 01 202 auf der Fahrt mit dabei.
Sollte die Qualmerei im Tunnel, was ich nicht hoffe, eine Bespassung der eigenen Zugspassagiere gewesen sein, dann haben sich die Leute auf der Lok einen grossen Bärendienst erwiesen.
Die Erlaubniserteilung für Fahrten durch so lange Tunnels erfolgt immer nur widerwillig. Solche Ereignisse sind Wasser auf die Mühlen jener Leute, welche solche Fahrten ganz untersagen möchten.