Weiterer Kurswechsel bei der SBB-Personalpolitik am Gotthard

Eind weiteres Mal ändern die SBB ihre Personal-Politik am Gotthard.
Nachdem in den letzten Monaten die in Erstfeld verbliebenen Cargo-Lokführer gezwungen waren, ihren Arbeitsplatz zu verlegen, oder sogar SBB-intern von Cargo zum Personenverkehr zu wechseln, kündigt eine Medien-Mitteilung vom 24. September 2014 einen weiteren Kurswechsel bei den SBB an.
Es stellt sich die Frage, ob sich die Personalverantwortlichen überhaupt nur annähernd im klaren sind, welche Existenz-Ängste sie mit solchen Aktionen bei ihren Arbeitnehmern auslösen.

Als Bürger fragt man sich, wie weit die massgebenden Leute bei den SBB überhaupt denken.
Auf Grund der letzten Wechselfrequenzen gehe ich von einer Planungsfähigkeit der SBB-Verantwortlichen von maximal 6 Monaten aus.
Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass zukunftsträchtige Planungungen, wie beispielsweise die Bestellung von neuen Fahrzeugen, auf der Strecke bleiben.

Trotz Allem, für die Lokführer von Erstfeld eine erfreuliche Nachricht.

Gemeinsame Medienmitteilung der SBB, des Kantons Uri und der Gemeinde Erstfeld
Neues Lokpersonal-Depot für den Personenverkehr in Erstfeld

Die SBB schafft ab Dezember 2014 in Erstfeld ein Lokpersonal-Depot für den Personenverkehr mit 17 Lokführerstellen.
Die Planung der SBB sieht für die kommenden Jahre eine moderate Zunahme dieser Planstellen vor. Der für den Standort Erstfeld überaus positive Entscheid ist ein erstes konkretes Resultat der Projektgruppe Bahnarbeitsplätze in Erstfeld, welche von der Volkswirtschaftsdirektion Uri initiiert wurde.
Die SBB hat entschieden, in Erstfeld auf den Zeitpunkt des Fahrplanwechsels im Dezember 2014 ein Lokpersonal-Depot für den Personenverkehr zu schaffen. Damit verbunden ist der Aufbau von 17 Lokführerstellen. Das neu geschaffene Lokpersonal-Depot wird es erlauben, Leistungen im Personenverkehr ab Erstfeld abzudecken.
Diese bisher seitens der SBB ausgeschlossene Lösung wurde vor der Hintergrund von Kostenüberlegungen und einer klaren Zuordnung des Lokpersonals zu einem Depot getroffen.
Der für den Eisenbahnstandort sehr positive Entscheid ist das Resultat einer von der Volkswirtschaftsdirektion Uri initiierten Projektgruppe Bahnarbeitsplätze Erstfeld. Der Arbeitsgruppe gehören Vertretungen der Gemeinde Erstfeld, der Volkswirtschaftsdirektion, Personalvertreter sowie Mitarbeiter der SBB an, darunter der oberste Personalchef der SBB, Herr Markus Jordi. Die Projektgruppe wird vom Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind geleitet und widmet sich Fragen zur aktuellen Situation und zu den Perspektiven für den Lokführer- bzw. Bahnarbeitsstandort Erstfeld.

Der Personalaufbau für das Erhaltungs- und Interventionszentrum (EIZ) in Erstfeld ist auf Kurs. Der Gesamtpersonalbedarf für das EIZ sieht in Erstfeld und Biasca je 60 Mitarbeitende vor, welche sich auf über 27 verschiedene Funktionen verteilen. Die dazu erforderliche Personalplanung und -rekrutierung befindet sich planmässig in Umsetzung.
Vor der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels werden SBB-intern rund 3900 Mitarbeitende geschult und ausgebildet. Dies bezieht sich einerseits auf betriebliche Funktionsträger (Tunnelbetrieb, Unterhalt, Intervention, Ereignisdienste) und andererseits auf das Fahrpersonal (Lokführer, Zugbegleiter). Die Schulung startet plangemäss ab Oktober 2014.
Der Personalaufbau im EIZ in Erstfeld zeigt, dass der Gesamtbedarf an Lernenden der SBB in Erstfeld zu gering ist, um eine Ausbildungsstätte allein für den Eigenbedarf der SBB wirtschaftlich zu betreiben. Die SBB erklärt sich bereit, die Initiative zur Einrichtung einer Ausbildungsstätte im Verbund zu übernehmen, wenn sich Synergien mit andern Ausbildungsbetrieben im Kanton Uri in Form einer Verbundausbildung konkretisieren. Diesbezüglich wird der Kanton Uri in den kommenden Monaten den entsprechenden Bedarf bei den Industrie- und Gewerbebetrieben vor Ort eruieren.

Schweizerische Bundesbahnen AG Volkswirtschaftsdirektion Uri Gemeinderat Erstfeld