Kundenfreundlichkeit nach Gusto SBB-P

Zum Nachtrag

Bereits beim Streckenunterbruch im März 2012 mussten die Passagiere ins Tessin und nach Italien in Flüelen und Göschenen auf Bahnersatz-Busse umsteigen. Die IR und EC fuhren jeweils weiter bis Erstfeld und wurden dort gewendet.

Auch diesmal wurde so verfahren.
Aus unerklärlichen Gründen hat dies SBB-P am Freitag geändert. Die Züge wenden nun in Flüelen.

Dieser Entscheid ist erstaunlich und entbehrt jeglicher Vernunft.
Die Entscheidungsträger bei SBB-Personenverkehr kennen wohl ihre eigenen "Fahrdienste" nicht.
Ob sie sich bei ihrem Entscheid bewusst waren, dass sie ihren "Regionalzug" welcher 1995 an die Auto AG Uri überging, torpedieren?
Der Bus der AAGU hat jeweils in Erstfeld schlanken Anschluss auf den stündlichen IR (4 Minuten).
Mit diesem Entscheid zwingen die SBB ihre Kunden, welche den Bus zwischen Erstfeld und Wassen verlassen wollen dazu, in Flüelen 40 Minuten auf den nächsten Bus ins Urner Oberland zu warten.

Es gibt keine betriebstechnischen Gründe, zu dieser Massnahme. Die Einspurinsel im Rynächt in Altdorf (Baustelle) wird während der Sperrung der Bergstrecke nur gerade von der S2 und den zu wendenden Zügen befahren.

Ich fordere die SBB auf, die IR unverzüglich wieder bis Erstfeld verkehren zu lassen.
Die Urner Volkwirtschaftsdirektion Uri ist aufgefordert, den Tourismus im Urner Oberland zu schützen und unverzüglich bei den SBB die selbe Forderung zu stellen.

Wie lautet doch das böse Wort:
SBB-P wäre es am Liebsten, wenn sie ohne Passagiere fahren könnten.
Dann würden sie immer alles richtig machen.

Ich frage mich langsam tatsächlich, ob da nicht was Wahres dran ist.
Zumindest sind hier Schreibtischtäter am Werk, welche unverantwortlich handeln.

Nachtrag:

Inzwischen haben die SBB Stellung genommen:

Sie begründen die Wahl der Zugswende in Flüelen damit, dass die Kunden mit den zusätzlichen Umstiegen in Flüelen und Göschenen zusätzliche Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müssten.
Sie möchten diesen Umstieg in Flüelen dadurch erleichtern, dass die Passagiere nach dem Verlassen der Busse direkt in den wartenden Zug einsteigen können.
Als weitere Begründung wird angefügt, dass dadurch Staus auf dem Perron und ein Rückstau in die Unterführung verhindert werden könne.
Zudem werde dadurch ein rechtzeitiges Verkehren der Züge nach Norden erreicht.
Als Lösung für das Problem mit dem Zugsverkehr nach Erstfeld werden die SBB ab Dienstag 12. 6. einen RBe- Pendel und ab Donnerstag 14. 6. verlängerte S-Bahnen einsetzen.

Die Begründung ist Augenwischerei, um einen unbedachen Fehlentscheid zu kaschieren:

"Von Ferne sei herzlich gegrüsset, ..."
... du kundenfreundlicher SBB-Entscheidungsträger!