Weitere Strecken-Sperrungen für die Gotthard-Zufahrten stehen an
Am 11. Dezember 2016 um 00:37 Uhr wird voraussichtlich der letzte Zug die Strecke von Zug nach Arth-Goldau zurücklegen. Anschliessend wird die Strecke für zwei Jahre gesperrt.
Der ganze Zugsverkehr zwischen Zug und Arth-Goldau wird dann den Weg über Rotkreuz – Immensee – Arth-Goldau nehmen müssen.
Wie einem in der Gemeinde Arth im März 2012 aufgelegten Baugesuch zu entnehmen ist, wollen die SBB allerdings vorgängig die beiden Rindelfluh-Tunnel zwischen Immensee und Arth-Goldau einer Totalsanierung unterziehen.
Der ältere, bergseitige Tunnel wurde 1882 mit der Eröffnung der Gotthardbahn in Betrieb genommen.
Die talseitige Röhre wurde mit dem Ausbau der Strecke Arth-Goldau - Immensee im Jahr 1904 eröffnet.
In den nördlichen Abschnitten der beiden Tunnelröhren waren seit längerer Zeit immer wieder starke Verlehmungen und Schlammaufstösse aufgetreten. Diese waren zwangsläufig verbunden mit grossen Gleislageproblemen.
Fernsehaufnahmen im Jahr 2010 brachten in beiden Rindelfluhtunnels als Ursache gravierende Schäden zu Tage:
An den Tunnelwänden ist der Fugenmörtel an zahlreichen Stellen zersetzt und ausgewaschen. Das aus den Fugen austretende Wasser bildet Feucht-, Nass- und Tropfstellen.
Zudem wurden zerstörte Rohrabschnitte mit stehendem Wasser, Versinterungen, Pflanzeneinwuchs und der damit verbundenen schlechten Entwässerung als Ursache festgestellt.
Diese Umstände ziehen die bahnbetrieblichen Einrichtungen in Mitleidenschaft.
Eine Sanierung der beiden Tunnels ist somit unumgänglich.
Die SBB planen deshalb, die beiden Rindelfluhtunnelfü 10,6 Mio. Franken zu
sanieren.

Auf Grund der speziellen Lage in der Haupt-Zufahrtslinie zum Gotthard, wird eine kurze Gesamtbauzeit mit durchgehender Sperrung gegenüber einer Realisierung in Intervallen bevorzugt.
Daher sind ab Februar 2014 bis im September 2014 zwei durchgehende Sperrungen von je 15 Wochen vorgesehen.
Solche umfangreiche Sperrungen sind zwischen Rotkreuz und Arth-Goldau aus betrieblichen Gründen nur dann möglich, wenn die gegenüberliegende einspurige Strecke Zug
– Arth-Goldau uneingeschränkt zur Verfügung steht.
Die Erhaltung und Erneuerung der zahlreichen Tunnels im Netz der SBB wird über die netzweiten Tunnelkonzepte koordiniert.
Die Rindelfluhtunnel gehören zum «Konzept Tunnelerhaltung 11». Darin enthalten sind diejenigen Tunnels, die aufgrund der stetig zunehmenden Schäden an Gewölbe und Sohle bis im Jahre 2020 instand gesetzt, beziehungsweise erneuert werden müssen.
Gemäss Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) sind bis zur Eröffnung der neuen Tunnel am Gotthard und am Ceneri die Voraussetzungen zu schaffen, dass Schwerverkehrsfahrzeuge mit einer Eckhöhe bis zu vier Metern auf dem Korridor Basel-Chiasso befördert werden können.
Weshalb das BAV bei der Sanierung der Tunnels am Axen vor wenigen Jahren diese Erhöhung der Eckhöhe nicht angeordnet hat, wissen höchstens die Spinnentiere in den Räumen des BAV.